Welpenschule

Die besondere Welpenschule

Die besondere Welpenschule wurde von Rolf C. Franck in den letzten Jahren entwickelt und im Sommer 2005 in die Praxis umgesetzt. Das Konzept basiert auf seinen 10 Jahren Erfahrung im Umgang mit Hundeproblemen. Zahlreiche Schwierigkeiten sind auf die Welpenzeit zurück zu führen und hätten mit dem richtigen Verhaltenstraining vermieden werden können. Genau an diesem Punkt setzt die Welpenschule an. Für ein glückliches Hundeleben braucht ein Welpe drei verschiedene Zutaten:

1. Sozialisation mit Menschen und Hunden.
2. Gewöhnung an die verschiedensten Außenreize und Situationen.
3. Verhaltenstraining.

Sozialisation: Hier steht die tiefe, positive Bindung zu den Bezugspersonen, also der Familie des Hundes an erster Stelle. In unserer Welpenschule wird besonderer Wert darauf gelegt, dass die Bezugspersonen ihre Rolle als schützende und führende Elternfiguren wahrnehmen. Weiterhin sollte der Hund grundsätzliches Vertrauen zu allen Menschen und Hunden entwickeln.

Gewöhnung: Die besondere Welpenschule findet an verschiedenen Orten statt, um die jungen Hunde an möglichst viele Situationen zu gewöhnen, die ihnen auch im späteren Leben begegnen. Noch wichtiger ist aber, dass der Mensch lernt, wie er sich in kritischen Situationen verhalten soll. Wir besuchen zum Beispiel einen Bauernhof mit vielen verschiedenen Tieren, gehen in den Wald, die Stadt, in eine Zoohandlung und in eine Tierarztpraxis. Dabei wird der Klicker eingesetzt um alle diese Außenreize für den Welpen positiv zu färben und ihn in eine entspannte, offenen Stimmung zu versetzten.

Verhaltenstraining: Neben den Übungen Herkommen, Leinegehen und einem Unterlassungswort (Nein) lernt Ihr Welpe auf seinen Namen zu hören, mit Ihnen zu Spielen und das Spielzeug abzugeben. Weiterhin üben wir das richtige Begrüßen von Menschen und Hunden. Bei Menschen soll der Hund lernen sie zu begrüßen, ohne sie anzuspringen. In der Begegnung mit anderen Hunden geht es vor allem um das freundliche, zurückhaltende Begrüßen um späteren Ärger zu vermeiden.

Warum kein Freispiel?

In den meisten Welpenschulen steht das freie Spielen und Toben mit Gleichaltrigen im Mittelpunkt. Warum nicht in unserer Welpenschule? Die ursprüngliche Idee der Prägungsspieltage war, dass Welpen durch das Spielen miteinander gutes Sozialverhalten und Verständigung mit anderen Hunden lernen sollen. Diese Rechnung geht leider in den meisten Fällen nicht auf. Welpen müssen Umgangsformen von Hunden lernen, die hier besonders gut und erfahren sind, nicht von unerfahrenen Gleichaltrigen. Dies zu erwarten wäre wie wenn sich eine Gruppe Analphabeten gegenseitig das Lesen und Schreiben beibringen sollten. In unserer Welpenschule lernen die jungen Hunde den „höflichen“ Umgang mit anderen Vierbeinern von erwachsenen, sehr kompetenten und von Rolf C. Franck ausgewählten Hunden.

Mein langweiliges Frauchen

Es lauern aber noch weitere Gefahren: Wenn Welpen häufig und mit vielen Gleichaltrigen spielen, lernen sie, dass andere Hunde nur zum Toben da sind. Einerseits führt das oft im Alltag zu Problemen, wenn der junge Hund im gestreckten Galopp auf jeden Hund zu läuft um mit ihm zu spielen. Nicht jeder erwachsene Hund ist von diesem frechen Verhalten eines Grünschnabels begeistert und wird vielleicht zu drastischen Erziehungsmaßnahmen greifen. Andererseits werden die menschlichen Bezugspersonen aus der Sicht des Welpen immer unattraktiver. Sie können sicher nicht so wild und hemmungslos spielen wie andere Welpen. Möglicherweise werden sie immer mehr zu Spielverderbern, die stets den lustigen Teil des Trainings beenden, um zu vergleichsweise langweiligen Übungen wie Sitz und Herkommen überzugehen.

Bei uns werden die Übungen so gestaltet, dass sie Mensch und Hund Spaß machen und zu einer positiven Bindung führen. Frauchen oder Herrchen sollen am wichtigsten für den Hund werden, nicht die anderen Vierbeiner.


"Müssen die das unter sich ausmachen?"

Oft wird propagiert, sich bei Konflikten unter den Welpen heraus zu halten. Aus unserer Sicht schaut man dann dabei zu, wie die Junghunde lernen, sich mit aggressiven Signalen oder sogar offenen Aggressionen auseinander zu setzen. Beides sollten sie besser gar nicht erst lernen. Im Gegensatz zu Menschenkindern müssen Welpen nicht lernen Konflikte zu lösen, sondern sollten lernen ihnen aus dem Wege zu gehen oder sie mit Beschwichtigungsgesten zu entspannen. Was geht aber in dem Welpen vor, wenn er vor den Augen seines Menschen, also seiner Elternfigur, verhauen wird? Er lernt, dass seine Bezugsperson nicht in der Lage ist ihn zu schützen. Ein empfindlicher Knacks in der Bindung und das schon ganz am Anfang! In der besonderen Welpenschule lernen die Teilnehmer wie sie die Rolle als Elternfigur des Hundes annehmen und ausüben können.

(Quelle:  www.blauerhund.de/ )